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Tag 438 + 57

Ich hab nicht so toll geschlafen. Seit Tagen beschäftigt mich der Gedanke an meine Arbeit. Wie, wann und überhaupt. Die guten Tipps von außen, Nerven mich. Jeder scheint es irgendwie besser zu wissen. “ Geh bloß nicht zu früh arbeiten“… “ lass dir bloß noch lange Zeit damit“… “ ob Alarmdienst überhaupt noch etwas für dich ist“.. “ stell dir mal vor du hast im Einsatz ein Kindernotfall“….usw uns sofort.

Mal Klartext. Ja mein Kind ist tot. Aber ich denke ich habe mich so gut wie es ging auf diese Situation vorbereitet. Habe mir zeitig Hilfe geholt und mich schon vor mehr als zwei Jahren mit dem drohenden Tod von Julius auseinander gesetzt. Ich habe so viel Hilfe und bin emotional und psychologisch gut betreut. Meine Trauerbegleitung mit Lisa läuft so lange wie ich sie brauche. Ich finde es zum 🤮… wenn andere mir sagen, was ich in meiner Sitation machen muss. ICH MUSS GAR NICHTS. Zumindest entscheiden nicht andere was gut für mich ist. ICH entscheide das und niemand sonst. Ich brauche vorallem mal wieder einen Rhythmus und einen Alltag. Ich bin ein Mensch der Hummeln im Hintern hat und wenn ich nichts zu tun habe, werde ich depressiv.

Ich hab voll Bock wieder zu arbeiten. Ich freu mich sehr wieder RTW fahren zu können. Das Liebe ich und das kann ich gut. Und auch wenn Kinder im Einsatz beteiligt seinen sollten, was eigentlich nicht täglich der Fall ist, denke ich, dass ich das besser bewältige als so manch anderer. Auch wenn Kinder dabei versterben. Nur wer Trauer erlebt hat, weiß was in solchen Situationen die richtigen Worte sind oder nicht und wie man mit solchen Eltern umgeht. Aber das muss natürlich jeder für sich selber entscheiden. Ich habe da keine Angst mehr vor (Früher war das anders ).

Ich gehe erst wieder arbeiten wenn meine Körper wieder gesund ist. Meine Seele wird Lebenslang unter dem Verlust von Julius leiden. Daran arbeite ich jeden Tag. Er würde wollen, dass seine Mama bald wieder eine Feuerwehrfrau sein darf. Und das tut wofür sie so hart gekämpft hat und was sie liebt.

So, weil ich so blöd geschlafen habe musste ich heute etwas tun. Also habe ich mir das Kinderzimmer vorgenommen.

Ich hab wochenlang keinen Nerv und keine Zeit dafür gehabt. Heute schon. Das Kinderzimmer soll ab sofort mein Bastelzimmer werden. Das Licht im Tigerzimmer ist einfach so toll.

Es hat sich viel angesammelt und ein Teil der Sachen aus dem Hospiz hab ich mit Karton einfach ins Zimmer gestellt.

Beim aufräumen hab ich viele tolle Dinge gefunden …..

….und der Tiger hat mit viele Papierkügelchen hinterlassen, Mais und andere Verstecke.

Ich habe einen Teil seiner Kleidung in den Keller gepackt. Die kommen auf gar keinen Fall weg. Spielsachen und Autos die Defekt waren mussen sein Zimmer leider für immer verlassen😬.

Einen Teil vom Spielzeug werde ich verschenken. Ich habe den Ganzen Sonntag morgen, mittag und nachmittag damit zugebracht das Tigerzimmer zu durchsuchen, wegzuräumen, wegschmeißen und umzustellen. Das hat wirklich Spaß gemacht. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Als alles fertig war, hab ich im Tigerzimmer erst mal ein Hörbuch von Feuerwehrmann Sam gehört.

Wenn ich Lust habe, kann ich jetzt auch im Tigerbett ein bisschen chillen und aus seinem bunten Fenster schauen.

Dem Tiger würde das sehr gefallen. Und mir gefällt es auch 😍.

Heute eine Erinnerungscollage von Oma Elke😉

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